Visu­el­le Unterhaltungen

Mal ehr­lich: Wer sich nicht nur mal kurz vor den Fern­se­her setzt um sich berie­seln zu las­sen, son­dern etwas Bestimm­tes sehen will, stößt er an die Gren­zen des Fernsehprogrammes.

Was ich damit meine?
– Zum einen Wer­bun­gen. Immer dann wenns span­nend oder lustig wird, kommt Wer­bung. Um den Span­nungs­bo­gen zu bre­chen. Zuviel Span­nung ist näm­lich nicht gut. Klar, könn­te man jetzt sagen, bei den geschnit­te­nen Fil­me ist das sowie­so egal, da sowie­so auch Tei­le der Hand­lung feh­len, aber man wür­de doch ger­ne unter­bre­chungs­frei schauen.
– Zum ande­ren will­kür­li­ches Mischen, Wie­der­ho­lun­gen und Aus­las­sun­gen. Damit mei­ne ich natür­lich Seri­en. Es ist ein­fach nicht mög­lich, sich eine Serie im Fern­se­hen anzu­se­hen. Man wird gezwun­gen, die DVD zu kau­fen oder wenn das nicht mög­lich ist sonst­was zu machen. Im Fern­se­hen spielt sich das näm­lich fol­gen­der­ma­ßen ab: Da wer­den ein paar zusam­men­hän­gen­de Fol­gen gespielt, dann kanns mal vor­kom­men dass ein Fei­er­tag ist oder (beim ORF) eine Sport­über­tra­gung, und dann wird eine Fol­ge aus­ge­las­sen. Ja, AUSGELASSEN! Mit etwas Glück spielts die übli­che Wie­der­ho­lung am näch­sten Tag Vor­mit­tags (wobei es dann ja kei­ne Wie­der­ho­lung ist, denn sie wird dadurch zum ersten Mal aus­ge­strahlt), wenn kei­ne Wie­der­ho­lung vor­ge­se­hen ist, dann hat man Pech gehabt. Nach einer oder zwei Staf­feln wird dann wie­der­holt. Mit etwas Glück in der rich­ti­gen Rei­hen­fol­ge, beson­ders beliebt ist aber, ab irgend­wo mit­ten in der Staf­fel mit der Wie­der­ho­lung zu begin­nen oder über­haupt ein biss­chen Zufalls­prin­zip rein­zu­brin­gen. IRGENDWANN, eines schö­nen Tages, kom­men dann wie­der neue Fol­gen, ohne Vor­ankün­di­gung. Even­tu­ell wer­den dann alte Fol­gen hin­ein­ge­streut, und wei­ter neue Fol­gen aus­ge­strahlt. Dass dabei manch­mal kein Muster dahin­ter erkenn­bar ist, brau­che ich nicht expli­zit zu erwäh­nen. Damit wird auch die beste Serie zerstört.

Der ORF darf ja wäh­rend einer Sen­dung (Film, Fol­ge, oder Show) kei­ne Wer­bung machen, weil er gewis­sen Auf­la­gen unter­liegt, da es ein staat­li­cher Sen­der ist. Wer sich wun­dert, dass trotz­dem so viel Wer­bung auf einem her­ab­rie­selt, dem sei fol­gen­des gesagt: Der ORF(-Verantwortliche) denkt sich: Die Leu­te zah­len zwar schon die GIS und für die ORF- Kar­te zum emp­fan­gen, aber wir wol­len mehr Geld und daher mehr Wer­bung machen, also trick­sen wir das Gesetz aus. Und zwar, indem sooft wie mög­lich Sen­dun­gen auf­ge­teilt wer­den. Dann haben wir recht­lich gese­hen unter­schied­li­che Sen­dun­gen (eigent­lich nur unter­schied­li­che Tei­le einer „mehr­tei­li­gen“ Sen­dung, die „zufäl­lig“ hin­ter­ein­an­der gesen­det wer­den). Und dazwi­schen machen wir Wer­bung. Das sieht dann im Fern­seh­pro­gramm zwar komisch aus, wenn dasteht:
Opern­ball 2007
Opern­ball 2007
Opern­ball 2007
Opern­ball 2007
Opern­ball 2007
Opern­ball 2007

Stört aber nie­man­den, schon gar nicht den Programmchef.

Also gut, kann man sich den­ken, bei Seri­en war­te ich bis die DVD raus­kommt, die Shows schaue ich mir nicht mehr an, und die Fil­me nur noch im Kino. Ach ja, das…

Kino: Natür­lich kön­nen sich dort haupt­säch­lich neue Fil­me ange­se­hen wer­den. Damit kann man leben. Nur mit den Umstän­den eines Kinos nicht. Ich bin schon län­ge­re Zeit in kein Kino mehr gegan­gen, aus ver­schie­de­nen Gründen:
Preis – Um sich einen Film ein­mal anzu­se­hen muss man je nach Film unge­fähr 7 Euro zah­len (weiß die der­zei­ti­gen Prei­se aber nicht wirk­lich). Das ist ja schlim­mer als DRM- Musik! Dann kann man noch selt­sam schmecken­des, hoff­nungs­los über­teu­er­tes Pop­corn kau­fen und eben­so über­teu­er­tes Cola.
Lein­wand – Nach­dem man Platz genom­men hat, merkt man, dass die Lein­wand meist zu groß ist. Klar, das ist das was das Kino aus­macht, aber ich wür­de mei­nen Kopf ger­ne still­hal­ten beim Film­schau­en, was aber von kei­nem Sitz­platz aus mög­lich ist. Außer­dem, (kei­ne Ahnung, ob sich mit HDTV die Situa­ti­on gebes­sert hat), aber die Auf­lö­sun­gen waren fürs Kino auch nie ide­al, da die Lein­wand halt zu groß ist, und das Bild in der Grö­ße kei­nes­falls mehr scharf ist.
Laut­stär­ke – Ja, das sage ich, obwohl ich ger­ne und viel lau­te Musik höre. Musik ist aber was ande­res als Explo­sio­nen oder grin­di­ge Geräu­sche bei den Fil­men, die viel zu laut scheppern.
Ande­re Leu­te – Man soll­te glau­ben, man hört die ande­ren nicht bei der Laut­stär­ke des Films, aber es gibt nichts Film­ver­mie­sen­de­res, als Kom­men­ta­re wie „pass auf, gleich wirds ur geil“ oder „jetzt kommt die Stel­le wo der…“ ICH WILL DAS NICHT HÖREN! ICH SEH ES SOWIESO GLEICH SELBST!!! Ich will nicht kurz vor­her die Hand­lung wis­sen, das ist fast so schlimm als wenn auf ein­mal eine Wer­be­un­ter­bre­chung wäre. Ach ja, …
Wer­bung – Erwähn­te ich schon, dass ich die Ein­tritts­kar­ten und das drum­her­um zu teu­er fin­de? Um den Preis soll­te man glau­ben, das Min­de­ste ist, von Wer­bung ver­schont zu blei­ben. Sonst kann ich mir den Film ja gleich im Fern­se­hen anse­hen. Wozu gehe ich ins Kino, wenn ich erst wie­der Wer­bung habe? Da die Fil­me im Kino (noch) ohne Wer­be­un­ter­bre­chun­gen lau­fen, muss die Wer­bung am Anfang des Films gespielt wer­den. Und nicht zu kurz. Bekann­te berich­ten gene­rell erst eine Vier­tel­stun­de nach offi­zi­el­len Beginn des Films in den Saal zu gehen, da dann die Wer­bung bald zuen­de ist. Unter ande­rem die „Raub­ko­pie­rer“- Wer­bun­gen. Zum Glück noch nie gese­hen, denn wenn ich Geld zah­le, um mir so wie die Film­in­du­strie es vor­sieht einen Film anzu­se­hen, und beschul­digt wer­de, die Fil­me zu ver­brei­ten anstatt brav ins Kino zu gehen, dann wür­de ich wie­der auf­ste­hen und mein Geld zurück­ver­lan­gen. Hat eigent­lich noch nie­mand der Film­in­du­strie eine Ver­leum­ndungs­kla­ge an den Hals gesetzt oder ähn­li­ches? Die soge­nann­ten „Raub­ko­pie­rer“ sehen die Wer­bung sowie­so nicht.
Sor­ry, aber so wirk­lich nicht, das sind nicht gera­de Argu­men­te, jemand ins Kino zu bringen.

Da wun­derts die Indu­strie dass der Inter­net­down­load boomt? Ich habe gehört, in den Wei­ten des Inter­nets trifft man Kino­fil­me in DVD- Qua­li­tät an, die man sich ohne jeg­li­che Kopier­schutz­ein­schrän­kun­gen anse­hen kann. Wäre doch ne Markt­ni­sche für die Indu­strie, Alter­na­ti­ven zu bie­ten, bei denen sie mit­ver­die­nen. Ich bin mir sicher, mit fol­gen­en Eck­da­ten könn­te die Film­in­du­strie viel Geld verdienen:
5 Euro pro Film, also nur der pure Film ohne Extras (für die dür­fen noch 1 – 2 Euro auf­ge­schla­gen werden)
– Grö­ße: unter 1 Giga­byte, DVD Qua­li­tät für 1 12 Stun­den­fil­me wird mit 700MB erreicht, also soll­te das kein Pro­blem sein.
– KEINERLEI Ein­schrän­kun­gen. Scha­de, dass das heut­zu­ta­ge dazu­ge­sagt wer­den muss, aber die Kon­su­men­ten wol­len wenn sie den Film haben, ihn so oft wie sie wol­len anse­hen oder bren­nen. Wenn irgend­ein DRM- Klump dabei ist, wer­den sie kei­ne Kun­den gewin­nen können.

Klingt doch gut, oder? – Bezüg­lich des Prei­ses: Immer­hin habe ich dann nur den Film als Datei vor­lie­gen, den ich auf eige­ne Kosten her­un­ter­ge­la­den habe, da sind 5 Euro doch fair. Aber wenn die Film­in­du­strie den­sel­ben Feh­ler machen will wie bei Musik­down­loads, bei denen her­un­ter­ge­la­de­ne, extrem ein­ge­schränk­te Lie­der in schlech­te­rer Qua­li­tät als im Laden, dafür teu­rer und ohne Daten­trä­ger und Book­let Stan­dard sind, dann müs­sen sie min­de­stens 20 Euro pro Film ver­lan­gen. Oh, tun sie das nicht sowieso?

Geschrieben am Mittwoch, 11. April 2007 um 11:09. Kommentare deaktiviert für Visu­el­le Unterhaltungen
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