Da wie­hert der Amtsschimmel

LETZTENS SCHEINT GERADE DIE Zeit der Amts­kon­tak­te zu sein. Muss­te mit der Kran­ken­kas­sa reden, die Mit­tei­lung fürs Pen­si­ons­kon­to muss beant­wor­tet wer­den (ist eigent­lich fast einen eige­nen Blog­bei­trag wert), und außer­dem möch­te ich ja die Stu­di­en­ge­büh­ren zurück. Weil ich vori­ges Jahr gear­bei­tet habe.
Als frei­er Dienst­neh­mer muss es ein Ein­kom­mens­steu­er­be­scheid sein, und der kann nur online gemacht wer­den. Über »Finan­zon­line«. Dafür muss man erst­mal einen Log­in bean­tra­gen, den man dann per Post bekommt. Also dann gleich mal ange­mel­det und woll­te das Ding aus­fül­len – die Bei­spiel­din­ger waren leicht verständlich.
Ange­mel­det schaut es anders aus. Da ist nur eine Arbeit­neh­mer­ver­an­la­gung mög­lich, man muss den Modus wech­seln. Dafür müs­sen dann so Fra­gen beant­wor­tet wer­den wie Umsatz im Eröff­nungs­jahr, Anzahl der Mit­ar­bei­ter und so Zeugs. Din­ge, bei denen ich nach­fra­gen möch­te was aus­ge­füllt wer­den soll.
Erste Anlauf­stel­le war dann die Hot­line von Finan­zon­line. Ich soll beim Finanz­amt anru­fen, sie beant­wor­ten nur tech­ni­sche Fra­gen. Natür­lich waren die Öff­nungs­zei­ten schon vor­bei, und ich muss­te es ver­schie­ben. Ich mache die­ses For­mu­lar­zeugs nicht ger­ne, und bin daher sehr groß­zü­gig mit dem Verschieben.
End­lich habe ich mich dann durch­ge­run­gen, beim Finanz­amt anzu­ru­fen. Ich erzäh­le was mein Pro­blem ist, und wer­de wei­ter­ver­bun­den. Dem Näch­sten erzäh­le ich das­sel­be, und wer­de noch­mals wei­ter­ver­bun­den. Der drit­ten erzäh­le ich es noch­mals, und sie mein­te ich brau­che eine Steu­er­iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (oder so), sie ver­bin­det mich wei­ter. Ich hal­te sie noch kurz auf, da ich ja eh ein­ge­loggt bin und das Din­gens aus­fül­len kann, da brauch ich doch die­se omi­nö­se Num­mer nicht. Als Ant­wort kam dass sie kei­ne Ahnung habe, und mich wei­ter­ver­bin­det, der wird das schon wis­sen. Also noch­mals wei­ter­ver­bun­den wor­den. Nach­dem ich unzäh­li­ge Male dem Klin­geln (also dem tuuut, tuuut) zuge­hört habe, beschloss ich auf­zu­le­gen. Scheint kei­ner da zu sein.

Mir wur­de emp­foh­len, beim Finanz­amt anzu­ru­fen, die ken­nen sich aus und hel­fen ger­ne wei­ter. Ja, was habe ich gelacht. Beam­te halt. Wie­der mal alle Vor­ur­tei­le bestä­tigt. Näch­ste Woche gehe ich per­sön­lich hin. Wenn mir da nicht gehol­fen wer­den kann, wirds nach bestem Gewis­sen irgend­wie aus­ge­füllt. Und da wird immer gefragt, war­um nicht mehr Leu­te Arbeit­neh­mer­ver­an­la­gun­gen und so machen. Weil nicht jeder die Ner­ven für den gan­zen *** hat.

Geschrieben am Donnerstag, 23. Mai 2013 um 11:39. Kommentare deaktiviert für Da wie­hert der Amtsschimmel
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