So rich­tig arbei­ten ist ja zeitaufwändig

KLAR, IN DER IT- Welt dau­ern Pro­jek­te oft län­ger als ursprüng­lich ange­nom­men, aber wenn mei­ne Mit­ar­beit an einem Pro­jekt zuerst mehr­mals ver­scho­ben wird, und dann mein Arbeits­pen­sum statt einer Woche jetzt schon zwei beträgt – und noch kein Ende in Sicht ist, da Dead­lines nur Zah­len­spie­le sind – da mer­ke ich was es heißt, einen rich­ti­gen Job zu haben.
Schließ­lich möch­te ich ja nur spo­ra­disch arbei­ten. Jetzt sehe ich aber, dass nor­ma­le Jobs einem ziem­lich ein­schrän­ken im Leben. Ganz ehr­lich: Wäre ich gleich nach der HTL arbei­ten gegan­gen wäre ich wohl nur halb so intel­li­gent wie ich jetzt bin. Ohne das erlang­te Wis­sen der Uni dazu­zu­zäh­len. Als Bum­mel­stu­dent kann man sich näm­lich mit ver­schie­den­sten Din­gen beschäf­ti­gen. Und den einen oder ande­ren Tag in der Woche zu arbei­ten geht sich da aus, dann muss man halt ein wenig zurück­stecken. Jeden Tag zu arbei­ten lässt einem aber nicht viel Zeit­raum, und so blei­ben vie­le Din­ge die man machen möch­te auf der Strecke. Oder wer­den ans Ende der Woche gescho­ben, wo dann alles ganz schnell nach­ge­holt wer­den muss. Dann wird die Frei­zeit­ak­ti­vi­tät auch zur Arbeit.
Ein Leben wie es der Groß­teil der arbei­ten­den Men­schen führt kann ich mir irgend­wie nicht vor­stel­len. Den gan­zen Tag arbei­ten, nach dem Heim­kom­men vor den Fern­se­her set­zen und das Gehirn abschal­ten. Am Wochen­de dann viel­leicht nen Aus­flug machen oder noch mehr aus­ra­sten. Damit wird doch das Leben auf die Arbeit reduziert.
Arbeit ist für mich ein not­wen­di­ges Übel, das ich nur mache weil es not­wen­dig ist. Mein Ziel ist ein Job, bei dem ich genug ver­die­ne um nur maxi­mal 3 – 4 Tage in der Woche arbei­ten zu müs­sen. Die Arbeit selbst soll­te inter­es­sant sein, und zwar her­aus­for­dernd und abwechs­lungs­reich aber nicht zu schwer und doch halb­wegs vor­aus­seh­bar sein.
Jetzt ver­ste­he ich auch die Grieß­grä­mig­keit der arbei­ten­den Leu­te. Wenn ich den gan­zen Tag den Zeit­druck im Hin­ter­kopf habe und eini­ges nicht so funk­tio­niert wie es sein soll­te, ich aber trotz­dem immer freund­lich sein soll, bin ich am Abend dann auch ein­ge­schnappt weil ich dann ein biss­chen schlech­te Lau­ne los­wer­den muss.

Geschrieben am Freitag, 4. Mai 2012 um 21:51. Kommentare deaktiviert für So rich­tig arbei­ten ist ja zeitaufwändig
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