Ubun­tu

Ich hab mal Ubun­tu, die von so vie­len geprie­se­ne Linux- Dis­tri­bu­ti­on aus­pro­biert. Ich kann nicht nach­voll­zie­hen, was dar­an so toll sein soll. Ich wür­de mich nicht als Linux- Neu­ling bezeich­nen, hat­te schon mal Man­dra­ke 9 instal­liert, und bin sehr gut damit zurecht­ge­kom­men, wei­ters des öfte­ren mit Knop­pix gear­bei­tet, und auch auf der Uni kommt man um Linux nicht herum.
Ich woll­te wie­der mal ein Linux zuhau­se haben, und da alle sagen, wie toll Ubun­tu ist (die meist­ge­nutz­te Distri laut Distro­watch), dach­te ich mir, mal sehen, muss ja was dran sein. Und nur 1 Cd, na dann gehts gleich los.

Hab mal eine klei­ne Liste erstellt: (naja, eigent­lich ne Gro­ße, wes­halb hier die Tei­lung ist, damit die­ser Post nicht von Anfang an alles ein­nimmt), also klicke auf:

Vorteile:

    - Nur 1 CD groß
    - Gra­tis CD- Ver­sand in alle Länder

gut, das wars mit den Vorteilen…

Nach­tei­le:

    - Wenig Soft­ware instal­liert. Mag viel­leicht für den einen oder ande­ren toll sein, wenn man nicht über­füllt ist mit Aus­wahl, aber das wird ja immer als Vor­teil von Linux ange­prie­sen: Aus­wahl. Kei­ne Spur davon hier zu sehen. 
    - Design: Gut, ist sicher Geschmacks­sa­che, aber die Mei­nun­gen dar­über sind doch meist gegen das Design. Braun mag halt nicht jeder. Habe ich aber recht ein­fach umstel­len können. 
    - Kein Sound. Ja, ist sicher nicht bei jedem so, aber für mich doch essen­ti­ell, da ich ger­ne Musik höre. Gut, er mag funk­tio­nie­ren, aber die Neben­ge­räu­sche, die zu hören sind, kann ich mei­ner Sound­kar­te nicht zumu­ten. Hil­fe im Inter­net war lei­der dürf­tig, da sich die mei­sten Pro­ble­me dar­auf bezo­gen, dass gar kein Sound zu hören war, was bei mir nicht der Fall ist. Gut, ohne Sound gehts auch. 
    - Kei­ne MP3- Unter­stüt­zung. Was lese ich, als ich mich über das Sound­pro­blem erkun­di­ge? In Ubun­tu wer­den kei­ne MP3s unter­stützt, man muss sich zuerst die Codecs run­ter­la­den. Ist es echt zuviel ver­langt, dass ich MP3- Unter­stüt­zung als selbst­ver­ständ­lich erachte? 
    - Instal­lie­ren von Soft­ware: Wie oben geschrie­ben, bin ich kein Neu­ling, der kei­ne Ahnung von Instal­la­tio­nen unter Linux hat, nur unter Ubun­tu hat gar nichts funk­tio­niert. Bei­spie­le? Hier:
    – Java JDK: Habe ich extra nach einer Anlei­tung gemacht, da ich mir dach­te, ist sicher was heik­les, also auf Num­mer sicher gehen. 2x instal­liert. 2x kei­ne Feh­ler. 2x nicht funk­tio­niert. Kei­ne Ahnung war­um, aber es scheint nir­gends auf.
    – tar.gz und tar.bz2 Archi­ve: Beim Kom­pi­lie­ren kom­men Feh­ler­mel­dun­gen, dass irgend­wel­che Din­ge feh­len. Essen­ti­el­le Din­ge! Ich erwar­te, dass ich Soft­ware instal­lie­ren kann, ohne mir 10 ver­schie­de­ne Pake­te run­ter­la­de, um sie instal­lie­ren zu können!
    – .deb Datei­en: Ubun­tu basiert ja auf Debi­an, also sind deb- Datei­en die ein­fach­ste Mög­lich­keit Soft­ware zu instal­lie­ren. Theo­re­tisch. Prak­tisch feh­len wie­der Pake­te. Lang­sam wird mir klar, dass der Vor­teil “nur 1 CD groß” wohl eher ein Nach­teil ist. 
    - Inter­net. Ubun­tu ohne Inter­net geht nicht. Für so ziem­lich alles wird Inter­net benö­tigt. Wäre doch schön, wenn man es zum Lau­fen brin­gen wür­de. Ja, wäre schön. Gut, dass ich mei­ne ein­ge­bau­te WLAN- Kar­te nicht zum Lau­fen brin­gen kann, war mir im Vor­hin­ein eigent­lich schon klar. Schließ­lich haben die mei­sten ne exter­ne WLAN- Kar­te oder nen Cen­tri­no. Exo­ti­sche Hard­ware wie mei­ne WLAN- Kar­te wird natür­lich nicht unter­stützt. Also der Ver­such mit der Netz­werk­kar­te. Ich habe zuhau­se ADSL, und die­ses ohne Pro­ble­me unter Man­dra­ke zum Lau­fen gebracht. Unter Ubun­tu: Geht nicht. Kei­ne Ahnung war­um, wie­der genau nach Anlei­tung gemacht (nach der Anlei­tung, die ich unter Man­dra­ke auch ver­wen­det habe), und es ging nicht. War­um? Kei­ne Ahnung. 
    - Sudo. Die mehr als eigen­wil­li­ge Inter­pre­ta­ti­on des Root- Users von Ubun­tu. Anders gesagt, es gibt kei­nen Admin- Account in dem Sin­ne. Will man als Admin was aus­füh­ren gibt man in der Kon­so­le “sudo” und den Befehl ein, damit man unter Root- Rech­ten was aus­füh­ren kann. Wer glaubt, dafür brau­che man das Root- Kenn­wort, der irrt. Nein, ein­fach das Benut­zer­kenn­wort ein­ge­ben, und man ist Root. Ich mein: Hal­lo? Das kanns ja nicht sein. Sobald man jeman­den zum Com­pu­ter lässt, damit die­ser was macht, und ihm net­ter­wei­se das Pass­wort sagt (schließ­lich kann ja nix pas­sie­ren, ist ja schließ­lich nicht das Root- Pass­wort), kann die­ser auch als Admi­ni­stra­tor fungieren.
    Und spä­te­stens nach dem 3ten Befehl, bei dem man sudo davor schreibt, macht man mal sudo – s um per­ma­nent Root zu werden. 

Zusam­men­fas­sung: Wer glaubt, eine Dis­tri­bu­ti­on zu neh­men, nur weil die­se nur 1 CD groß ist, und alle sagen wie toll sie nicht ist, wird sehr ent­täuscht wer­den. Auf 1 CD fehlt ein­fach viel zu viel. Nicht nur wenig Soft­ware, son­dern wenig alles. Nicht voll­stän­di­ge Sprach­pa­ke­te (schon bei der Instal­la­ti­on wird man dar­auf auf­merk­sam gemacht, sich doch die rest­li­chen Sprach­pa­ke­te run­ter­zu­la­den), feh­len­de grund­le­gen­de Abhän­gig­kei­ten zum Arbei­ten (zumin­dest zum Instal­lie­ren, um dann damit zu arbei­ten), feh­len­de Hard­ware- Unter­stüt­zung (mei­ne Sound­kar­te ging nicht, mein WLAN ging nicht, mei­ne Gra­fik­kar­te muss­te ohne Trei­ber arbeiten(ne Geforce 4, da wirds ja wohl Trei­ber geben, ahja, die kann ich mir ja aus dem Inter­net runterladen,haha))
Mit einem 2ten Com­pu­ter arbei­ten zu müs­sen, um sich Din­ge down­zu­loa­den, und dann mit USB Stick zu trans­fe­rie­ren ist nicht gera­de die beste Mög­lich­keit, vor allem da die Instal­la­ti­ons­mög­lich­kei­ten unter Ubun­tu dar­auf basie­ren, dass man direkt aus dem Inter­net installiert…

Jetzt bin ich am Über­le­gen, wel­che Dis­tri­bu­ti­on ich nun instal­lie­ren soll…

Geschrieben am Freitag, 18. November 2005 um 10:15. Kommentare deaktiviert für Ubun­tu
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