Bücher­grö­ßen und ‑prei­se

Der Ein­trag liegt als Ent­wurf schon län­ger rum, auf­grund der aktu­el­len Infla­ti­on gegen die in Öster­reich im Gegen­satz zum Rest der EU nichts gemacht wird als mehr Geld drauf­zu­schmei­ßen passt er doch wieder.

 

Wann habt ihr zuletzt ein Buch unter 10 Euro gekauft? Schon län­ger her, obwohl es sich doch als Nor­mal­preis für dün­ne Taschen­bü­cher eta­bliert hat. Liegt dar­an, dass die Bücher­prei­se sehr lan­ge sta­bil blie­ben, und erst vor weni­gen Jah­ren die Preis­brem­se gelockert wur­de.
Klar, die Infla­ti­on treibt alle Prei­se in die Höhe, das sehe ich nicht als Pro­blem an – ich habe durch­aus ein paar Bücher im drei­stel­li­gen Bereich, die auf­grund ihrer Aus­stat­tung Pre­mi­um­pro­duk­te sind – dafür zah­le ich ger­ne mehr. Doch ein wei­te­rer Trend hat sich eta­bliert: Die „gro­ßen“ Taschen­bü­cher. Über 20cm hoch, meist mit Klapp­bro­schur, und extra­teu­er – obwohl ich kei­nen Mehr­wert dar­in sehe. Gebun­de­ne Bücher sind weit robu­ster, anseh­li­cher und luxu­riö­ser. Klapp­bro­schu­ren sind ein­fach nur grö­ße­re Taschen­bü­cher. Wenn es die­se Bücher­sor­te (die es grund­sätz­lich schon sehr lan­ge gibt) ein­fach nur als Zusatz­aus­ga­be gäbe, hät­te ich kei­ne Schwie­rig­kei­ten damit, doch sehe ich eine Ver­drän­gung sowohl der Taschen­bü­cher als auch der gebun­de­nen. Selbst ein­fa­che Kri­mi oder Thril­ler – bis­her als bil­li­ge Mas­sen­wa­re zu bekom­men – sind mitt­ler­wei­le teil­wei­se aus­schließ­lich im Über­for­mat. Und mit teil­wei­se mei­ne ich Regalweise.

Da spre­che ich noch gar nicht von Prei­sen in nie­der­ge­las­se­nen Filia­len, die aus­nut­zen dass die Buch­preis­bin­dung (die in Deutsch­land den festen Preis vor­gibt) in Öster­reich nur ein Min­dest­preis ist, und auch mehr ver­langt wer­den darf. Das machen so man­che (abseits der klei­nen Lieb­ha­ber­lä­den, die möch­ten ihre Kun­den nicht ver­är­gern) sehr ger­ne. Natür­lich wird das Prei­s­pickerl genau über der Preis­aus­zeich­nung die sich am Buch befin­det geklebt damit erst zuhau­se beim Ablö­sen ersicht­lich wird mehr gezahlt zu haben als der Ver­lag vor­ge­schla­gen hat.

Geschrieben am Mittwoch, 1. Mai 2024 um 16:13. Kommentare deaktiviert für Bücher­grö­ßen und ‑prei­se
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Die Ame­ri­ka­ni­sie­rung oder Ver­dum­mung der Leu­te II

Die Ame­ri­ka­ni­sie­rung oder Ver­dum­mung der Leu­te bzw. ner­vi­ge Verkehrsmittel

Das ist ein Test

Wie das letz­te Mal geschrie­ben war frü­her bei den Zügen die Durch­sa­ge „Zug fährt durch“, heu­te „Vor­sicht, Zug­fahrt, hal­ten Sie Ihre Kin­der­wa­gen und ande­re Gegen­stän­de fest“. Aber auch bei den U‑Bahnen ist es nicht bes­ser gewor­den mit „Vor­sicht, zwi­schen Bahn­steig und U‑Bahntüre befin­det sich ein Spalt“. Klar, hin­zu­se­hen wohin man steigt wäre zu viel ver­langt.
Ja, die Vor­sicht, die frü­her selbst­ver­ständ­lich war muss heu­te expli­zit gesagt wer­den, da selbst Den­ken für Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten außer Mode gekom­men ist.
Mit den neu­en, selbst­fah­ren­den U‑Bahnen (was allei­ne schon so schlimm ist wie die Selbst­be­die­nungs­kas­sen – wer braucht schon arbei­ten­de und Geld ver­die­nen­de Mit­ar­bei­ter?) gibt es außer der Türe noch eine zusätz­li­che Glas­wand-Türe vor dem Bahn­steig, damit nie­mand hin­un­ter­fällt (ist wohl eher eine Selbst­mord­ver­hin­de­rung), was unter der zusätz­li­chen Erklä­rung ein­ge­führt wird dass die Fahr­gä­ste sich dann nicht mehr hin­ein­zwän­gen in die schlie­ßen­den Türen. Dann gibt es halt 2 statt einer, was ändert das? Das leich­te zurück­öff­nen bei Wider­stand muss ja immer noch ein­ge­hal­ten wer­den aus Sicher­heits­grün­den.
Bestes Bei­spiel für die Ame­ri­ka­ni­sie­rung ist bei Kaf­fee: „Vor­sicht, Inhalt heiß“, wor­über wir uns frü­her lustig gemacht haben (was in Ame­ri­ka gekom­men ist, weil ein Kaf­fee­trin­ker nicht selbst wuss­te dass er heiß ist, und sei­ne Dumm­heit nicht ver­steck­te son­dern ein­fach frech den Her­stel­ler ver­klagt hat, ein Volks­sport in Ame­ri­ka, der meist gewon­nen wird und die eige­ne Dumm­heit als nor­mal bestä­tigt wer­den kann).
Bei Strom­ma­sten war immer schon klar dass dar­auf töd­li­che Strom­stär­ken vor­herr­schen, die erste Stu­fe war dar­auf hin­zu­wei­sen dass nicht hin­auf­ge­klet­tert wer­den soll (wie bei Bau­stel­len­ab­sper­run­gen dass dort nicht hin­ge­gan­gen wer­den soll). Bei neu­en Masten ist ein Schild dass nicht auf die Lei­tung gegrif­fen wer­den darf. Ach? Affen­ar­tig von Mast zu Mast klet­tern wie es Eich­hörn­chen machen ist kei­ne gute Idee?
Dan­ke für den Hin­weis, dann wer­de ich mei­ne Tages­be­schäf­ti­gung wohl umpla­nen müs­sen heute…

Heu­te sehen wir es als selbst­ver­ständ­lich an für alles an der Hand genom­men zu wer­den und nicht selbst den­ken zu müs­sen bzw. den Haus­ver­stand einzusetzen.

Ganz frü­her war es klar nicht über die Glei­se zu lau­fen (außer aus weni­ger schö­nen Grün­den), mitt­ler­wei­le ist es aus­ge­schil­dert.
Außer­halb mei­ner Lebens­zeit gab es ja noch die Stra­ßen­bah­nen bei denen wäh­rend der Fahr auf- und abge­sprun­gen wer­den konn­te und sich an einem Podest ein­fach an einer Stan­ge fest­ge­hal­ten wird um nicht hin­un­ter­zu­fal­len.
Oder Pater­no­ster (da bin ich immer­hin schon mal mit einem gefah­ren, fin­de ich recht inter­es­sant). Ein Lift der kei­ne Tür hat und ein­fach wei­ter­fährt.
Heut­zu­ta­ge alles unvor­stell­bar, die Leu­te müs­sen in Schaum­stoff gewickelt wer­den (frü­her noch Wat­te, aber Natur­pro­duk­te kom­men ja jetzt erst wie­der lang­sam zurück), um vor sich selbst geschützt zu werden.

Geschrieben am Mittwoch, 1. Mai 2024 um 16:09. Kommentare deaktiviert für Die Ame­ri­ka­ni­sie­rung oder Ver­dum­mung der Leu­te II
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Bei uns gibt es kein „lebens­läng­lich“

Aus aktu­el­len Anlass eines abscheu­li­chen Ver­bre­chers der von sei­ner Anwäl­tin her­aus­ge­holt wer­den soll­te weil er nicht mehr gefähr­lich ist.

Es gibt Ver­bre­cher, und dann gibt es die, die von Ver­bre­chern ver­ab­scheut wer­den. Denen ein Men­schen­le­ben egal. Gut, ist es vie­len Mör­dern auch, aber ich spre­che von dem Fall eines Man­nes der über vie­le Jah­re hin­weg sei­ne Toch­ter ein­ge­sperrt, viel­fach miss­braucht und Kin­der mit ihr bekom­men hat, die teil­wei­se wie­der ein­ge­sperrt waren. Ver­ständ­li­cher­wei­se bekam er lebens­läng­lich, Todes­stra­fe gibt es ja nicht bei uns (was ja grund­sätz­lich mehr Vor- als Nach­tei­le hat ein nicht end­gül­ti­ges Urteil zu haben). Bei man­chen wäre es aber sicher­heits­hal­ber notwendig.

Bei uns bedeu­tet lebens­läng­lich näm­lich nicht wie es der Name ver­mu­ten lässt bis an das Ende des Lebens inhaf­tiert zu sein, son­dern ca. 15 Jah­re, dann kommt man nor­ma­ler­wei­se wie­der her­aus. Weil es eine lan­ge Zeit ist in der man viel zum Den­ken kommt. Dass Mord und Ver­ge­wal­ti­gung in kei­ner Rela­ti­on ste­hen zu ande­ren Ver­bre­chen, die auch gleich mal 10 Jah­re Haft bedeu­ten ist ein ande­res The­ma…
Manch­mal gibt es so ganz spe­zi­el­le Fäl­le, da reicht das nicht und darf auch nicht rei­chen. Die­je­ni­gen wel­che, die ein­fach nicht mehr auf die Gesell­schaft los­ge­las­sen wer­den dür­fen – nicht weil sie gefähr­lich wären, son­dern um ihnen klar­zu­ma­chen dass es Gren­zen gibt im Leben.

In die­sem Fall stellt sich gera­de die Fra­ge ob er noch gefähr­lich ist, da laut Gut­ach­ter dement. Er phan­ta­siert immer wie­der mal Din­ge über ihn und ande­re Leu­te. Hört sich für mich ein­deu­tig danach an, dass er in sei­nem Wahn sehr wohl gefähr­lich wer­den kann. Abge­se­hen davon dass er sei­ne Stra­fe gefäl­ligst absit­zen soll, er hat sich zu sei­nen Taten ent­schie­den und muss dafür büßen. Sei­ne Toch­ter und Enkel hat­ten kei­ne Wahl und trotz­dem ihre Stra­fe bekom­men ohne etwas gemacht zu haben.

Geschrieben am Mittwoch, 1. Mai 2024 um 16:06. Kommentare deaktiviert für Bei uns gibt es kein „lebens­läng­lich“
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