Schon aufgefallen? Vergleicht doch mal die Zeit vor 15 Jahren.
Abgesehen von der monatlichen Anschlussgebühr war das Internet gratis und jeder konnte sich austoben. Ein bisschen die amerikanische Mentalität: Die große Freiheit. Und heute? Auf allen Ecken und Enden kostenpflichtige Inhalte, und wehe jemand schreibt etwas Negatives über jemanden, dann wird gleich wegen Hasspostings geklagt – und die Chance ist hoch, erfolgreich zu sein.
Davon abgesehen jammern jetzt alle. Zum Beispiel Zeitungen.
Anfangs dachten sich die Zeitungsherausgeber, es wäre „hip“ doch im Internet einzelne Artikel anzubieten – selbstverständlich gratis, schließlich war damals noch niemand bereit Geld für eine Website zu zahlen. Gut, vielleicht ausgenommen der Horizontalgewerbe. Das wurde dann noch etwas mit Werbung ausgefüllt und fertig war der Mix. Dann wurden die Seiten immer mehr ausgebaut bis die ganze Zeitung im Internet war, teilweise sogar Online-Only Inhalte. Dann wurde immer mehr Werbung geschalten, weil sie draufgekommen sind dass da einiges an Arbeit darinsteckt. Bis die Werbung unzumutbar wurde und User Adblocker verwenden mussten. Parallel dazu kamen die ersten Versuche, Geld zu verlangen. Mittlerweile wird gejammert, dass weniger Leute die reale Zeitung lesen, sondern das mehr oder weniger Gratisangebot online nutzen. Und dort kommt ja kein Geld rein, weil die bösen Adblocker einem alles wegnehmen und die Leute nichts zahlen wollen. Nein, sowas.
Alternativ gibt es noch die Lösung mit dem Bezahlen pro Artikel, vorzugsweise bei Magazinen. Dort bevorzugt bei älteren, nicht mehr so relevanten Dingen. Manchmal müsste man all diesen Leuten das Internet vor 15 Jahren zeigen: Seht ihr, DAS ist das ursprüngliche Internet, vielleicht verstehen sie es dann.