HABE ICH MICH EIGENTLICH SCHONMAL bei der Existenz des Internets bedankt? Ich glaube nicht, wird mal Zeit. Speziell als Recherchemedium ist es Gold wert. Oder eben Geld das man sich erspart, sei es durch Auswahl des richtigen Gerätes, gratis Nachschlagen von Normen, oder eben Erfahrungsberichte zu einen Thema. Und darum geht es.
Bei unserem Haus bewohnen wir derzeit nur das Obergeschoß, das Untergeschoß muss erst hergerichtet werden. Ein großes Problem dabei ist die Feuchtigkeit. Wir waren bei einer Hausbaumesse, und haben bei einem Stand bezügl. Entfeuchtung nachgefragt. Deren System soll mittels eines elektronischen Gerätes, das Schwingungen verbreitet, das Wasser am aufsteigen in die Mauern abhalten. Braucht nur 6 Watt, sendet eine 10 Hz Frequenz aus, und kann wo man will aufgestellt werden – auch am Dachboden. Einfach Gerät hinstellen und keine Feuchtigkeit mehr. Kostet eh nur ungefähr 5000 Euro. Und ach ja, die Schwingungen sind für den Menschen harmlos.
Irgendwie habe ich das ganze nicht ganz verstanden mit meinem physikalischen und elektrischen Wissen und ein mulmiges Gefühl gehabt. Also eine Internetrecherche gestartet, und den Fachbegriff dafür gefunden: Elektroosmose. Das Grundprinzip funktioniert, wenn man mit viel Power direkt am Boden anschließt. Mittels Schwingungen (noch dazu mit geringer Leistung) geht da gar nichts.
Gibt sogar Reportagen darüber im ZDF und NDR die ich mir angesehen habe. Gibt sogar mehrere Firmen, deren Name meist mit ‑pol endet. Gibt aber keinen Nachweis, dass diese Geräte irgendetwas machen, und der Materialwert beträgt laut den Experten 20 Euro.
Die Kunden sind meist trotzdem glücklich damit, weil sie im Zuge dessen auch den Putz erneuert haben, durchgelüftet, geheizt und diverse andere Dinge, die allein den Rückgang des Wassers verursachen. Ein anderes Stichwort lautet „esoterische Mauertrockenlegung“.
Ob wir ohne Internetrecherche darauf reingefallen wären kann ich nicht sagen, komisch ist mir das die ganze Zeit vorgekommen. Wenn wir aber viel Geld ausgegeben hätten, und nach der Sanierung ein paar Jahre darauf wieder Feuchtigkeit hätten, was eine erneute Sanierung nötig gemacht hätte, wären wir aber glaube ich an die Decke gegangen.