SEIT DIE GRÜNEN in der Wiener Politik mitmischen, ist ja einiges geschehen. Radwege wurden testweise grün gestrichen, was ein kompletter Flop war. Kurzparkzonen wurden ausgedehnt (für die Anrainer – die jetzt zwar Parkplätze haben aber dafür zahlen dürfen), und jetzt, ganz neu: Die Einkaufsstraße Mariahilferstraße wird zur Fußgängerzone. Oder so.
Ganz so einfach ist es nämlich nicht, sie fängt als Begegnungszone an, ist dann eine Fußgängerzone, und wird dann wieder eine Begegnungszone. Um ein bisschen Verwirrung und Inkonsistenz hineinzubringen.
Mal zur Begegnungszone: Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und alles andere ist gleichberechtigt nebeneinander, maximale Geschwindigkeit ist 20km/h. Gut, war ja schon bisher die maximale Geschwindigkeit auf der Mariahilferstraße. Jetzt wird es wohl Schrittgeschwindigkeit sein, denn wenn Fußgänger und Radfahrer auf demselben Fleck sind, kann der Autofahrer keine 20km/h fahren. Ist so, gegenseitige Rücksichtnahme hat in Wien noch nirgends funktioniert. Und dass Radfahrer auch 20km/h fahren dürfen ist ja noch lustiger – beim Auto ist klar, bei der Geschwindigkeit steht der Wagen sofort. Beim Rad ist das anders…
Stichwort Radfahrer: Den rücksichtslosesten Verkehrsteilnehmern ist alles erlaubt: In der Begegnungszone fahren, in der Fußgängerzone fahren, auf der Busspur fahren, gegen die Einbahn fahren. Ich höre schon das Dauerklingeln und »Aus dem Weg!« Schreien in meinen Ohren.
Das Stückchen sogenannte »Fußgängerzone« ist in Wirklichkeit auch gar keine: Radfahrer dürfen darin fahren, Taxis und der Bus. Eine Fußgängerzone ist normalerweise nur für Fußgänger.
Und noch ein witziges Detail am Rande wie ich erfahren durfte: Mitten in der Fußgängerzone ist eine Stromautotankstelle. Nur darf keines mehr hinfahren.