KLAR, IN DER IT- Welt dauern Projekte oft länger als ursprünglich angenommen, aber wenn meine Mitarbeit an einem Projekt zuerst mehrmals verschoben wird, und dann mein Arbeitspensum statt einer Woche jetzt schon zwei beträgt – und noch kein Ende in Sicht ist, da Deadlines nur Zahlenspiele sind – da merke ich was es heißt, einen richtigen Job zu haben.
Schließlich möchte ich ja nur sporadisch arbeiten. Jetzt sehe ich aber, dass normale Jobs einem ziemlich einschränken im Leben. Ganz ehrlich: Wäre ich gleich nach der HTL arbeiten gegangen wäre ich wohl nur halb so intelligent wie ich jetzt bin. Ohne das erlangte Wissen der Uni dazuzuzählen. Als Bummelstudent kann man sich nämlich mit verschiedensten Dingen beschäftigen. Und den einen oder anderen Tag in der Woche zu arbeiten geht sich da aus, dann muss man halt ein wenig zurückstecken. Jeden Tag zu arbeiten lässt einem aber nicht viel Zeitraum, und so bleiben viele Dinge die man machen möchte auf der Strecke. Oder werden ans Ende der Woche geschoben, wo dann alles ganz schnell nachgeholt werden muss. Dann wird die Freizeitaktivität auch zur Arbeit.
Ein Leben wie es der Großteil der arbeitenden Menschen führt kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Den ganzen Tag arbeiten, nach dem Heimkommen vor den Fernseher setzen und das Gehirn abschalten. Am Wochende dann vielleicht nen Ausflug machen oder noch mehr ausrasten. Damit wird doch das Leben auf die Arbeit reduziert.
Arbeit ist für mich ein notwendiges Übel, das ich nur mache weil es notwendig ist. Mein Ziel ist ein Job, bei dem ich genug verdiene um nur maximal 3 – 4 Tage in der Woche arbeiten zu müssen. Die Arbeit selbst sollte interessant sein, und zwar herausfordernd und abwechslungsreich aber nicht zu schwer und doch halbwegs voraussehbar sein.
Jetzt verstehe ich auch die Grießgrämigkeit der arbeitenden Leute. Wenn ich den ganzen Tag den Zeitdruck im Hinterkopf habe und einiges nicht so funktioniert wie es sein sollte, ich aber trotzdem immer freundlich sein soll, bin ich am Abend dann auch eingeschnappt weil ich dann ein bisschen schlechte Laune loswerden muss.