Ein­blicke in ande­re Stile

GLEICH MAL VORWEG: Ich weiß nicht, wie inter­es­sant das für Außen­ste­hen­de ist, und ver­su­che alles soweit als mög­lich zu erklä­ren und kla­rer­wei­se nicht in die Tie­fe zu gehen. Es geht um ein Wing Chun Semi­nar (das in 2x drei Stun­den war).

Ein Mei­ster aus Chi­na hat das Gan­ze abge­hal­ten, und auch noch einen rus­si­schen Mei­ster mit­ge­nom­men. Zwei Trai­ner aus Schwe­den und zwei aus Ita­li­en sind auch gekommen.
Der Chi­ne­se hat uns einen Ein­blick in die Grund­la­gen sei­nes Sti­les gewährt; es gibt näm­lich bei Wing Chun (gut, eigent­lich bei vie­len Kampf­sti­len) meh­re­re Unter­sti­le, die sich in klei­nen und gro­ßen Details unter­schei­den. Man könn­te sagen, dass wir unter­schied­li­che Dia­lek­te spre­chen. Teil­wei­se (ohne jetzt Namen zu nen­nen) artet das ziem­lich aus, und gewis­se Unter­sti­le glau­ben sie sind das Beste und schimp­fen auf alle ande­ren. Dadurch lei­det der Ruf von Wing Chun gene­rell, und auch der chi­ne­si­sche Mei­ster ist nur zu uns gekom­men, weil er mei­nen Trai­ner kennt und weiß, dass er sich frem­den Din­gen gegen­über nicht ver­schließt, son­dern immer offen ande­ren gegen­über ist.

Auch wenn recht viel Theo­rie war und ich ger­ne mehr »exer­cise«, wie er es nann­te, gehabt hät­te, war es natür­lich sehr inter­es­sant. In sei­nem Stil wird sehr auf das gera­de zum Geg­ner sein ver­steift, gewen­det wird erst in spä­te­ren Gra­den. Gut, unser »Dia­lekt« ist ja ein spe­zi­el­ler, bei dem schnell auf die Sei­te des Geg­ners gewen­det wird. Über­haupt wird bei ihnen vie­les ziem­lich spät unter­rich­tet, das wir sehr früh bzw. schon fast von Anfang an machen.

Man­ches wird aus unse­rer Sicht ver­kehrt gemacht (nicht im Sin­ne von falsch, son­dern im Sin­ne von anders­her­um), weil ande­re Prin­zi­pi­en dahin­ter­stecken und ande­re Zie­le ver­folgt werden.
Durch die­se ande­ren Betrach­tungs­wei­sen kom­men vie­le neue Erkennt­nis­se, die ver­wen­det wer­den kön­nen, die unse­res ergän­zen kön­nen und eini­ges zum Nach­den­ken gege­ben haben.

War mal etwas ganz Ande­res, sehr inter­es­sant, vie­le »Aha«- Momen­te, und viel zum Ver­ständ­nis mei­ner Kampf­kunst bei­getra­gen. Fazit: Toll.

Geschrieben am Samstag, 1. Oktober 2011 um 21:06. Kommentare deaktiviert für Ein­blicke in ande­re Stile
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