GAR NICHT SO LANGE HER, da war ich auch mal in der Schule, und ich hatte auch die Erfahrung eine Nachprüfung zu machen. Daher kann ich sagen: Mit drei Fünfer aufzusteigen ist absoluter Schwachsinn. So großer Schwachsinn, dass man normalerweise gar nicht darüber nachdenken sollte, und es schon gar nicht aussprechen sollte.
Ich meine: Wer glaubt ernsthaft, dass die Leistungen unsere Schüler besser werden mit so einer Regelung? Und sich dann beschweren, dass wir in Tests schlecht abschneiden. Die Angst vorm Durchfallen bringt einen riesigen Motivationsschub um sich anzustrengen, wenn das wegfällt ist es den Leuten egal.
Heutigen Schülern ist auch vieler mehr egal. Ja, Vorurteil, aber ist so. Bestes Beispiel: Meine zwei Cousins, einer Volksschule, einer Unterstufe. Noten sind Zufallszahlen für die, Hauptsache kein Fünfer. Nein, auch dann ist es eigentlich egal.
Was ist also wenn der Anreiz des Aufsteigens in die nächste Klasse nichts Besonderes mehr ist, nichts wofür man sich anstrengen muss? Ich kann mir also drei Fächer aussuchen, die ich nicht mag, und für die mache ich nichts? Juhu, in Mathe, Deutsch und Englisch macht dann wohl niemand mehr was. Und wer glaubt, mit drei Fünfern eine Nachprüfung zu schaffen, der ist ein Genie, der die Fünfer im Zeugnis nur bekommen hat weil er immer nur in der Sonne gelegen ist statt zu lernen.
Wie gesagt, ich hatte das Vergnügen, eine Nachprüfung zu machen, und der Gedanke daran eine Klasse zu wiederholen und alle Freunde zu verlieren hat mich angespornt, und das nächste Schuljahr habe ich mich mehr angestrengt um nicht nochmal in diese Situation zu kommen.
Lustig war auch die Idee, Schwerpunkte zu setzen auf die Dinge, die beim PISA- Test gefragt werden, damit wir dort besser abschneiden. Klar, pfeif auf eine umfassende Ausbildung, wir arbeiten nur auf den PISA- Test hin um Punkte abzustauben. Wär so, wie wenn man die Gebiete und Fragen der Intelligenztests auswendig lernt und trainiert um mehr IQ- Punkte zu bekommen. Intelligenter wird man dadurch auf keinen Fall.