NEIN, EINTRÄGE ÜBER Bücher nehmen noch immer kein Ende. Da ich aber soviel lese, werden Bücher wohl auch weiterhin ein heißes Thema im Blog sein. Diesmal ein bestimmtes. Oder mehrere bestimmte, da es sich um eine (noch nicht vollständige) Reihe handelt: »Das Lied von Eis und Feuer« von George R.R. Martin.
Als damals »Herr der Ringe« neuübersetzt wurde, war der Aufschrei so groß, dass die alte Übersetzung wieder aufgelegt wird (Ich erwähnte es schomal, die Anrede mit »Chef« statt »Herr« war eines der Kritikpunkte).
Ich weiß nicht, ob die Überarbeitung vom Lied von Eis und Feuer ein noch schlimmerer Fall ist oder ein etwas weniger schlimmer. Der Aufschrei der Fans ist jedenfalls laut und absolut berechtigt.
Man stelle sich vor, man liest 8 Bücher innerhalb von ungefähr 15 Jahren, und auf einmal beschließt der Verlag, die Namen der Charaktere und Orte umzuändern in einer Neuauflage. Die Fortsetzung der Serie läuft nur noch in der Neuauflage, die alte Übersetzung wird nicht mehr fortgeführt. Ein Schlag ins Gesicht aller derjenigen, die für den Erfolg der Buchreihe verantwortlich sind. Immerhin haben diese gezeigt, dass die alte Variante (mit englischen Namen) so schlecht nicht sein konnte, sonst wäre es kein Erfolg geworden.
Der englische Flair, der in der jetzigen Fernsehserie durch den englischen Akzent gut rüberkommt, is durch Eindeutschungen nichts mehr wert und nur noch ein austauschbarer Schauplatz. Bei den Harry Potter Kinderbüchern ist auch niemand auf die Idee gekommen einen »Harald Töpfer« als Helden zu nehmen, obwohl das Zielpublikum mehr Probleme mit Englisch hat.
Doch das Problem ist auch noch die inkonsequente Übersetzung. Beispiele: Jon Snow wird zu Jon Schnee, King’s Landing zu Königsmund, Casterlyrock zu Casterlystein (obwohl die korrekte Übersetzung von ›rock‹ ›Fels‹ ist). Andere Namen werden gar nicht übersetzt, andere in Lautschrift umgewandelt wie Lannister zu Lennister wird.
Die zweite Auflage der Neuübersetzung bekommt wieder teilweise andere Namen, da es sich herumgesprochen hat dass Manches ganz schlimm übersetzt wurde, wodurch auch neue Leser sich umstellen müssen, nicht nur Stammleser.
Sehr interessant wird es, wenn die Fernsehserie auf deutsch kommt, ob die englischen Namen beibehalten werden (wie immer bei Serien/Filmen) oder die neuen deutschen Namen verwendet werden. Seher der Serie, die dann die neuen Bücher lesen werden dann auch schön verwirrt sein.
Die neuen Cover schauen nicht schlecht aus, als ich in einer Buchhandlung die Bücher in die Hand nahm, bekam ich aber klebrige Finger davon, keine Ahnung was da schiefgelaufen ist, von irgendwas ist zuviel verwendet worden habe ich im Internet gelesen.
Ein weiteres Problem ist, dass ein englisches Buch in zwei deutsche geteilt wurde, was (leider) üblich ist, bei Neuausgaben aber nicht mehr der Fall ist (Beispiel: »Rad der Zeit«). Hier sind es in der Neuausgabe wieder zwei Bücher, die zusätzlich noch teurer wurden. Ein deutsches Buch kostet mehr als das doppelte eines englischen, und man benötigt zwei um ein englisches zu erhalten; also zahlt man für die deutsche Ausgabe das vierfache der englischen! Dafür ist die Schrift groß und die Seiten dick, damit nicht sofort ins Auge springt dass reine Geldmacherei dahinter steckt.
Glücklicherweise habe ich derzeit viele andere Bücher zu lesen, um abzuwarten ob nicht eine Neuauflage der alten Übersetzung kommt wie bei Herr der Ringe, vielleicht wenn die Serie zuende ist. Falls sie zuende geschrieben wird, denn die Wartezeiten zwischen den einzelnen Bänden sind sehr lange, und rein rechnerisch wird der Autor wenn der letzte Band kommt im gehobenen Alter sein. Und er soll festgelegt haben, dass nach seinem Tode niemand die Serie zuende schreiben darf.
Also: Die alte Ausgabe kaufen hat keinen Sinn, da sie nicht mehr fortgeführt wird (und zu exorbitanten Preisen gehandelt wird), die neue ist auch ausgeschlossen, daher bleibt nur abwarten.