Gra­tis­co­mic­tag­co­mic­s­kurz­re­zen­sio­nen

JETZT HABE ICH ALLE Comics, die ich vom Gra­tis­co­mic­tag mit­ge­nom­men habe gele­sen. Vor­ab muss ich mal schrei­ben, was mei­ne Erwar­tung war:
Ursprüng­lich war ja der erste Gedan­ke, dass aus dem nor­ma­len Sor­ti­ment Comics gra­tis genom­men wer­den kön­nen, zumin­dest aus­er­wähl­te. Nach dem Infor­mie­ren war dann klar: Es sind spe­zi­ell ange­fer­ti­ge­te Comics. Mei­ne Erwar­tungs­hal­tung war dann, dass ent­we­der spe­zi­el­le Geschich­ten geschrieben/gezeichnet wur­den (so wie es bei »Die Toten« der Fall ist) oder nor­ma­le Comics neu gedruckt wur­den (so wie »Green Man­or«). Dass aber zusam­men­ge­kürz­te oder in der Hälf­te beschnit­te­ne Comics dabei sind, hat mich ziem­lich ent­täuscht. Ver­wun­dert hat mich auch, dass es sich haupt­säch­lich um Kurz­ge­schich­ten han­delt. Aber das scheint nor­ma­ler Comic­al­l­tag zu sein, mei­ne Vor­stel­lung von Comics war eigent­lich mit einer Geschich­te pro Comic oder Bän­de­um­fas­sen­den Geschich­ten. Aber Kurz­ge­schich­ten machen schein­bar den Groß­teil von Comics aus.
Aber: einem geschenk­ten Gaul schaut man nicht ins Maul, und nach able­gen all mei­ner Vor­ur­tei­le habe ich ver­sucht, die Rezen­sio­nen ohne mit­ein­be­zie­hen mei­ner Erwar­tun­gen zu schrei­ben. Hat mal so, mal so geklappt.

Ein Heft habe ich nach dem Gra­tis­tag bekom­men, als ich eine Bestel­lung in einem Comic­la­den abge­ge­ben habe. Hin­ter­her las ich dann noch von tol­len Comics, die ich ver­passt habe, und: Glück­li­cher­wei­se habe ich dann bei einem Online­händ­ler wei­te­re Comics bestellt (der hat­te näm­lich noch den längst ver­grif­fe­nen »Die Toten Band 1«), und dabei noch fünf wei­te­re Gra­tis­co­mics aus­su­chen dürfen.

Fol­gen­de Comics habe ich gra­tis mitgenommen:
»Die Toten (Spe­cial)«: Dar­auf habe ich mich am mei­sten gefreut, nor­ma­ler­wei­se hät­te ich es nicht genom­men, da es mir gar nichts sag­te, nach­dem ich aber in einer Vor­ab­re­zen­si­on gele­sen habe wor­um es geht muss­te ich es haben. Ein zom­bie­ver­seuch­tes Deutsch­land, in dem sich die Leu­te ohne Schuss­waf­fen durch­kämp­fen. Der Zei­chen­stil des Spe­cials ist geni­al, die Geschich­te aller­dings sehr ver­wor­ren. Lei­der gibt es nur Hard­co­ver­va­ri­an­ten der Ori­gi­nal­co­mics, und die sind teu­er. Trotz­dem der mich am mei­sten anspre­chen­de Comic, und ich habe mir die ersten zwei Bän­de gekauft, auf den drit­ten war­te ich schon.

»Comics für alle!«: Ein Sam­mel­su­ri­um an Geschich­ten von ver­schie­den­sten Zeich­nern, die dem Comic­ver­band ICOM ange­hö­ren. Gro­ße Vor­freu­de von mir auch hier, lei­der sind es seehr kur­ze Geschich­ten, die nur den Comic­tag the­ma­ti­sie­ren oder wie die Zeich­ner zu zeich­nen began­nen, ich habe rich­ti­ge Geschich­ten erwartet.

»Thor (mit Iron Man)«: Nicht schlecht, aber irgend­wie wenig Inhalt: Thor und Iron Man zer­stö­ren Mond­ge­rät­schaf­ten. Die Schrift­art von den Thor- Sprech­bla­sen ist außer­dem schlecht lesbar.

»Comic Zei­chen­kurs«: Toll, nur wird alles nur ange­schnit­ten und schnell zum näch­sten Teil gewech­selt. Scheint eine gekürz­te Ver­si­on eines Kauf­hef­tes zu sein.

»Green Lan­tern: Secret Ori­gin«: War der erste Comic, auf den ich ein Auge gewor­fen habe, hät­te ich mir weni­ger Comics aus­su­chen kön­nen, hät­te ich ihn aber aus­ge­las­sen: Sobald es inter­es­sant wird, ist es aus, den Rest kann man im Kauf­heft lesen. Der Stil ist aber toll.

»Green Man­or I«: Ist der ori­gi­na­le (schon ver­gif­fe­ne) erste Band. Ver­schie­de­ne Kri­mi-Kurz­ge­schich­ten inspi­riert von Arthur Conan Doyle (der mit Sher­lock Hol­mes). Tol­le Geschich­ten, teil­wei­se ein biss­chen Humor dar­über­ge­streut, pas­sen­der Zei­chen­stil. Ein ech­tes High­light. Habe mir den zwei­ten und drit­ten Band gekauft, mehr gibts ja nicht, ist eine Tri­lo­gie. Eine empfehlenswerte.

»Weiss­blechs Gra­tis Gru­sel Gei­ster­stun­de«: Net­te Geschich­ten, die letz­te ist dann eine lusti­ge. Haut einem nicht vom Hocker, macht aber Lust auf mehr. In der Wer­bung hin­ten ist die Rede von weni­ger als 4 Euro pro Band, macht es umso interessanter.

»Die Pea­nuts«: Wer hat bit­te die­sen Band zusam­men­ge­stellt? 3 Comic­strips sind dop­pelt! Da wäre es ja bes­ser gewe­sen, Wer­be­sei­ten ein­zu­fü­gen. Anson­sten: Frü­her habe ich ja die Zei­chen­trick­se­rie gese­hen und ein paar Comics gele­sen, aber mitt­ler­wei­le sind sie aus mei­ner Wahr­neh­mung gestri­chen wor­den, kei­ne Ahnung war­um, ich habe sie ein­fach ver­ges­sen. Mit die­sem Comic­band bereue ich das, denn die Pea­nuts sind klas­se, und auch hier habe ich mir einen Band gekauft mit Fokus auf Snoo­py, genau gesagt »Snoo­py ist der Beste«, 144 Sei­ten um 4 Euro!

»Waste­land«: Den Zei­chen­stil fin­de ich nicht sehr anspre­chend, und auch die Geschich­te hat mich nicht unbe­dingt vom Hocker gehau­en. Immer­hin ist es eine durch­ge­hen­de Geschich­te, nicht nur Kurzgeschichten.

»Donald Duck«: Alte Geschich­ten von Carl Barks und Don Rosa. Sehr empfehlenswert!

»Bon­go Comics für Umme! (Simpsons)«: Simpsons halt. Die Futura­ma Geschich­te ist nicht sehr gelun­gen, die andern sind Mit­tel­maß. Die Zei­chen­trick­se­rie is doch besser.

»Orbi­tal 1. Nar­ben«: Der erste Band; eine durch­ge­hen­de Geschich­te. Und: Sehr auf­wen­di­ge und detail­lier­te Zeich­nun­gen. Mit die­sem Comic ist man län­ger beschäf­tigt als mit ande­ren, da neben den Zeich­nun­gen viel Text ist. Die Geschich­te ist nicht schlecht, aber nichts Welt­be­we­gen­des. Zwei­mal waren die Panels so ver­rutscht gezeich­net, dass nicht ersicht­lich ist, in wel­cher Rei­hen­fol­ge gele­sen wer­den soll­te. Den­noch emp­feh­lens­wert, wer­de ich mir aber kei­nen davon kaufen.

»Tales from the Vault of the Grin­go«: Hat­te kei­ne guten Kri­ti­ken, inter­es­sier­te mich aber. Lei­der weckt das Cover ande­re Erwar­tun­gen, die Geschich­ten sind lei­der nur durch­schnitt­lich. Gut, die Geschich­te von »König Kobra« ist so dumm, dass es wie­der geni­al ist, und daher von mir über­legt wird zu kaufen.

»Legen­de der Dra­chen­rit­ter 1«: Hat sich inter­es­sant ange­hört, und habe es dann spon­tan genom­men, erst hin­ter­her gele­sen dass es toll sein soll. Mei­ne Ein­schät­zung: Nicht schlecht, und eine Geschich­te davon mag ja recht inter­es­sant sein, aber auf Dau­er, also meh­re­re Comics, kann ich mir nicht vor­stel­len es zu lesen.

»The Goon«: Wur­de gelobt, und ich habe auch schon in einem Comic­la­den mal eine Aus­ga­be pro­be­ge­le­sen. Es ist tra­shig und han­delt von einem Hau­drauf­typ in einer Welt in der die Schlim­men die guten sind, weil der Rest noch viel Schlim­mer ist. Klingt komisch, ist es auch.
Was habe ich gelacht bei den Wit­zen und absur­den Ideen, und wäre es bil­li­ger hät­te ich mir schon eine Aus­ga­be zuge­legt. So zöge­re ich noch mit dem Kauf, kann aber den­ke ich nicht wider­ste­hen. Die Steam­punk­ge­schich­te am Ende des Comics war übri­gens nicht so über­ra­gend, aber nicht schlecht.

»Der Tod und das Mäd­chen«: Hmmm, ja. Ist recht wit­zig, aber zu lang für das was es inhalt­lich bie­tet. Außer­dem ein paar Sei­ten von zwei Typen in der Wüste (?), die Herr­scher und Die­ner spie­len – irgend­wie seltsam.

»Pro­fes­sor Bell 1«: Wur­de von eini­gen gelobt, also woll­te ich es auch unbe­dingt haben. Hat mich aber nicht ange­spro­chen, weder vom Zei­chen­stil noch von der (teil­wei­se etwas selt­sa­men) Geschichte.

Da ich jetzt schon sie­ben Comics, auf die ich durch die Gra­tis­co­mics auf­merk­sam gewor­den bin, gekauft habe und wei­te­re Anschaf­fun­gen geplant sind, war der Gra­tis­co­mic­tag nicht nur für mich loh­nens­wert, son­dern auch die Ver­la­ge haben von mir Geld bekom­men, ich wur­de gene­rell auf Comics auf­merk­sam und habe ande­re dar­auf auf­merk­sam gemacht.
Für näch­stes Jahr ist der Gra­tis­co­mic­tag schon vor­ge­merkt, und ich freue mich dar­auf, wei­te­re neue Comics kennenzulernen!

Geschrieben am Dienstag, 7. Juni 2011 um 11:13. Kommentare deaktiviert für Gra­tis­co­mic­tag­co­mic­s­kurz­re­zen­sio­nen
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