EINE Liste an Dingen, die es zu beachten gibt, wenn man vorhat gebrauchte Bücher zu kaufen. Wenn man aus Österreich ist, denn da gibt es bei den deutschen Anbietern ein paar Kleinigkeiten zu beachten.
Welche Gründe gibt es überhaupt, gebrauchte statt neuer Bücher zu kaufen?
Geld. Klar, gebrauchte Bücher sind billiger als neue. Halt, nein, stimmt nicht. Manchmal werden gebrauchte Bücher zum Neupreis oder sogar teurer angeboten, außerdem müssen immer die Versandkosten noch miteinbezogen werden. Aber dazu später mehr. Vielleser haben oft keine andere Wahl als sich mit gebrauchten Büchern einzudecken, da sie einen großen Durchlauf an Büchern haben, die sie mal schnell lesen und dann weitergeben.
Geld ist aber nicht alles, es ist auch interessant, sich darüber im Klaren zu sein, dass das Buch schon einiges mitgemacht hat. Ich habe beispielweise Bücher aus Deutschland, England und Liechtenstein, und das obwohl ich erst rund 10 gebrauchte Bücher gekauft habe und es nie darauf ausgelegt habe, Bücher aus verschiedenen Ländern zu haben.
Selbstverständlich sind gebrauchte Bücher die erste einzige Anlaufstelle, wenn es um vergriffene Ausgaben geht.
Mit dem Stichwort »Anlaufstelle« gehts auch schon los: Wo findet man gebrauchte Bücher? Meine bevorzugte Plattform ist Amazon, danach booklooker, und vom zentralen Verzeichnis antiquarischer Bücher habe ich auch schon was gekauft.
Weiters gibt es eigene Suchmaschinen, die mehrere Anbieter durchsuchen, wie Buchhai und findmybook. Letzteres durchsucht mehr Anbieter, ersteres finde ich übersichtlicher, außerdem kann man nach verschiedenen Ausgaben filtern.
Warum ich Amazon bevorzuge? Nun, einerseits habe ich dort meine Daten hinterlegt, und muss keine Überweisung tätigen, sondern es wird gleich vom Konto abgebucht, andererseits bekommen dort die Privatanbieter meine Bankdaten nicht zu Gesicht, da es über Amazon abgewickelt wird. Bei jedem Buch wildfremden Personen die Kontodaten geben bzw. sie von denen zu bekommen ist halt nicht jedermans Sache.
Als schlechtesten Zustand der Bücher akzeptiere ich »gut« bzw. »leichte Gebrauchsspuren«, ist aber Geschmackssache, ich gebe sehr auf Bücher acht (und würde auch nie ein Buch nach hinten umknicken, ja nichtmal aufschlagen und in der Mitte glatt drücken wie es viele tun), und möchte daher auch die gebrauchten Bücher in einem schönen Zustand haben.
Generell ist zu sagen, dass die Einschätzung des Zustandes (was ja letztlich immer etwas subjektives ist), meist zutrifft, manchmal ist das Buch sogar in besseren Zustand als angegeben.
Generell ist zu sagen, dass, falls es von einem Buch eine Hardcover und eine Taschenbuchausgabe gibt, bei gebrauchten Büchern auf jeden Fall die Hardcovervariante zu bevorzugen ist. Bücher mit hartem Einband sind einfach robuster und halten sich daher auch länger. Während bei broschierten Ausgaben sich die Seiten oft schon nach außen biegen und der Buchrücken abgenutzt ist, kann bei gebundenen Ausgaben höchstens mit angestoßenen Ecken gerechnet werden, oder maximal dass sich der Buchrücken leicht vom Einband löst, was ein bisschen Kleber wieder richtet. Mit etwas Glück findet man auch bei Hardcover Versionen 1‑Cent-Angebote, die Preisunterschiede von hardcover und broschierter Ausgabe von Neubüchern sind bei gebrauchten geringer bzw. oft nicht vorhanden.
Bei der Preisauszeichnung ist miteinzuberechnen, dass auf jeden Fall noch Versandkosten hinzukommen, und zwar meist nicht der Versandpreis der einem entgegenlächelt, da dieser sich nur auf Lieferungen innerhalb Deutschlands bezieht. Also schauen, wo »Österreich« oder »EU« Versandkosten sind. Oft sind Lieferungen nur nach Deutschland beschränkt, dann kann man eventuell den Anbieter fragen, ob nicht doch nach Österreich geschickt werden kann ausnahmsweise. Üblich sind 3 – 4 Euro Versandkosten, wenn sie höher sind sollte man nochmal überlegen, ob man nicht ein anderes Angebot nimmt.
Spezialfall Amazon: Die Versandkosten von 3 Euro sind vorgegeben, ob nach Österreich lieferbar ist sieht man wenn beim Anbieter der Text »Internationale und Inlandsversandkosten« dabeisteht anstatt nur »Inlandsversandkosten«, oder spätestens nach Auswahl der Adresse beim Bestellvorgang. Leider liefern sehr viele nur nach Deutschland. Das Beste ist meiner Meinung nach, wenn der Text »Lieferung durch Amazon.de« dabeisteht. Dann entfallen nicht nur die Versandkosten (dafür ist der Grundpreis ev. etwas höher), sondern es ist auch garantiert, das nach Österreich geliefert wird und die Lieferzeit ist weit geringer. Amazon Lieferungen dauern normalerweise 2 – 3 Tage, bei Lieferungen durch Privatpersonen dauerts meist über eine Woche.
Keine schlechte Idee ist es auch, sich die Bewertungen des Anbieters durchzulesen, ob öfters mal die Rede davon ist dass die Bücher in schlechterem Zustand als beschrieben sind. Ist aber mit Vorsicht zu genießen, da einige unberechtigterweise ganz wenig Punkte geben, weil der Zustand nicht ganz dem entspricht was sie sich vorgestellt haben, weil sie seltsame Vorstellungen hatten. Außerdem sollte man beachten, dass wohl jeder mit schlechter Erfahrung eine schlechte Bewertung schreibt, aber nicht jeder mit guter Erfahrung, und das obwohl die Anbieter durch die Bank gute Bewertungen von über 95% haben.
Generell ist zu sagen, dass die Anbieter (egal auf welcher Plattform) sehr darauf achten, dass die Ware so wie beschrieben ist, einige stellen sie absichtlich auch etwas schlechter dar, damit ja niemand enttäuscht wird. Bewertungen sind den Anbietern sehr wichtig und sie geben alles, um gute Bewertungen zu erreichen (im positiven Sinne), wenn also mal was schiefgelaufen ist, vorher mal in Kontakt treten bevor eine schlechte Bewertung geschrieben wird.