Ver­wa­sche­ne Bilder

GOOGLES Street View ist jetzt auch in Deutsch­land gestar­tet, wo es schon im Vor­hin­ein gro­ße Auf­schreie gege­ben hat, und jetzt schrei­en die Leu­te wie­der. Ich bin ja Ver­fech­ter der Pri­vat­s­sphä­re, und ver­fol­ge den Ver­fall eben­die­ser mit wei­nen­den Augen, wäh­rend dies die All­ge­mein­heit nicht inter­es­siert. Daher ver­ste­he ich umso­we­ni­ger wenn die Leu­te auf ein­mal auf die Bar­ri­ka­den stei­gen, nur weil ein Foto ihres Hau­ses im Inter­net erscheint. Aber Face­book wird ger­ne ver­wen­det, da ist der Daten­schutz auf ein­mal unwichtig.

Mei­ner Mei­nung nach ist Street View eines der besten Din­ge seit Erfin­dung von Land­kar­ten. Mal einen Urlaubs­ort besu­chen oder ein­fach frem­de Städ­te, oder Erin­ne­run­gen an Orte auf­le­ben lassen.
Was ist Schlim­mes dar­an? Jeder darf Fotos vom Haus in dem ich woh­ne machen, die Leu­te dür­fen sogar davor ste­hen blei­ben und es sich anse­hen! Ein­bre­cher bringt Street View gar nichts. Ver­al­te­te Bil­der aus einem Stan­dard­win­kel hel­fen nicht viel beim Aus­kund­schaf­ten. Gesich­ter und Num­mern­ta­feln wer­den ohne­hin unkennt­lich gemacht.

Trotz­dem wider­spre­chen eini­ge Leu­te der Ver­öf­fent­li­chung die­ser Fotos im Inter­net. Begrün­den kön­nen es die wenig­sten, und man­che Leu­te wis­sen nicht­mal wor­um es geht.
Also wer­den die Häu­ser der Auf­schrei­en­den „ver­pi­xelt“. Eigent­lich ver­un­schärft, verwaschen.
Wenn ver­pi­xel­te Bil­der dann mit­tels Foto­funk­ti­on (Bil­der, die Pri­vat­men­schen geschos­sen haben) sicht­bar wer­den, wird den Leu­ten vor Augen gehal­ten wie sinn­los ihr Auf­bäu­men gegen den Fort­schritt ist.
Es ist näm­lich völ­lig legal, die­se Bil­der zu machen. Und die­se ins Inter­net zu stel­len eben­falls. Anstatt sich also blind­lings dage­gen zu weh­ren, soll­ten die Leu­te mal die Vor­tei­le von Street View kennenlernen.
Ein Foto­graf hat übri­gens beschlos­sen, die zen­sier­ten Bil­der syste­ma­tisch durch eige­ne Bil­der zu erset­zen. Hack­ing the system sozusagen.

Geschrieben am Sonntag, 21. November 2010 um 17:32. Kommentare deaktiviert für Ver­wa­sche­ne Bilder
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