Es freut doch jeden Mordkopierer wenn gegen die Musikmafia Verwertungsindustrie was unternommen wird. Um zu zeigen, dass die Gesetze teilweise lächerlich nicht so gut sind, hat Johannes Kreidler eine nette Idee: Er hat ein 33 Sekunden langes „Musikstück“ gemacht, das Samples von 70200 Liedern enthält. Und jedes Lied, aus dem ein Sample entnommen wurde, muss bei der GEMA gemeldet werden. Mit 70200 Anträgen, die dann am 12. September mit einem LKW geliefert werden.
Musik lebt nunmal von anderen Musikstücken, die Künstler lassen sich von ihnen inspirieren oder verwenden Samples. Ich meine, immerhin ist Drum’n’bass dadurch entstanden (Stichwort „Amen Break“), und Mashups sowieso. Remixe von Liedern und Neuinterpretationen von älteren Liedern sind an der Tagesordnung. Dass aber jedes noch so kleine Sample gemeldet werden muss ist einfach nur lächerlich. Und ebendies möchte er zeigen. Sicherheitshalber sind auch noch ein paar mehrere Takte lange Samples enthalten, damit auch wirklich sichergestellt werden kann, dass wiedererkennbare Teile enthalten sind. Wobei ich mir einbilde, auch von den Ministücken bekannte Teile erkannt zu haben. Das „Lied“ selbst ist sogar weit besser geworden, als ich mir es vorgestellt habe.
Ich finde es auch witzig, dass in einem Kommentar auf einem Blog (hier nachzulesen, das 2te Kommentar von Moritz Eggert, leider nicht direkt verlinkbar):
Ich hatte neulich eine interessante Diskussion mit einem der GEMA-Juristen über das Problem, dass ARD und ZDF zunehmend nur noch buyout-Musik (rechtefrei) verwenden, wenn es um live-streaming von Fernsehsendungen geht, einfach deswegen weil die GEMA so komplexe Abrechnungsforderungen stellt und die Rechtslage vollkommen wirr ist.
Wenn sogar die ganz Großen kapitulieren…
Erinnert mich an die Witze dass die Kopfhörer im öffentlichen Raum leise gestellt werden müssen, da man sonst mit Anzeigen rechnen kann, dass man öffentlich ohne Genehmigung Musik vorführt. Und zuhause beim Musikhören die Fenster zuhaben muss.
Jetzt hätte ich fast den Link zum Lied vergessen: Hier klicken, kurz scrollen und auf Play drücken bei „Das Stück selbst“