…auf der technischen Uni Wien. War heute.
Georg Binder vom Vistablog und ein paar andere von Microsoft („u.a. auch die Product Manager von Vista und Office“) haben präsentiert wie toll und aufregend Windows Vista ist. Letztlich wurde ich aber nicht davon überzeugt, die 10 Euro für die Studentenversion zu zahlen. Und Studenten sind schließlich nicht blöd. Die Präsentation darauf aufzubauen, dass er selbst noch Student ist und auf unserer Seite ist, und natürlich auch skeptisch war, was sich im Laufe der Präsentation als totaler Umschwung ins Schwärmen entwickelte, ist also durchschaut worden. So in etwa wie die Werbungen von Anti-Fett-Pillen, wo jemand sagt, dass er es am Anfang nicht geglaubt hat und nach einer Woche 50kg abgenommen hat. Gibt Leute, die glauben das wirklich.
Office 2007 konnte mich noch weniger überzeugen, das Versprochene Konzept, bei dem die Schaltflächen alle weg sind, ist nicht aufgegangen, man muss erst wieder in den Menüs herumklicken um die gewünschten Schaltflächen anzuklicken. Und ich dachte wirklich, Microsoft hat zum ersten Mal eine Innovation gemacht. Ok, war hinterher gesehen sowieso ein dummer Gedanke.
Wütend machte mich die anschließende Fragerunde, bei der ich mir mehrmals überlegt hatte zu gehen, weil ich es nichtmehr aushielt. Dass Halbwahrheiten über die Nachteile von Vista gesagt wurden um es schönzureden mag man ja noch verstehen, genauso wie die Nichtbeantwortung einiger Fragen durch Ausweichen der Frage und allgemeines Blabla. Was mich aber erzürnte war, dass manche als Vollkoffer dargestellt wurden. Zum Beispiel, als einer eine Frage zum Übergang von Excel auf die neue Version von Problemen sprach, bei der bestimmte Dateien mit mehr als 7000 Zeilen reproduzierbar nicht zu öffnen gingen, was mit einem Lachen und „Bei 7000? Da gibts keine Probleme“ erwidert wurde. Oder der eine, dessen 1 Jahr altes Microsoft (!!) Keyboard unter Windows XP bestimmte Dinge nicht mehr konnte, da es keine Treiber dafür gibt. „Ein Jahr alt? Kann ich mir nicht vorstellen, gibt sicher Treiber dafür“. Scheinbar nicht. Als letztes Beispiel möchte ich noch einen nennen, der ein bestimmtes Feature von Outlook (keiner Ahnung welche Version, die Version vor 2007 halt) unter der aktuellen Version vermisst, der dann auf die Microsoft Hilfe verwiesen wurde, und durch die Blume gesagt bekam, er habe halt nicht richtig gesucht, viele Anwender müssen die Hilfe richtig verwenden um was zu finden.
Weil ich gerade von der Hilfe sprach: Auch das Thema „Nach Hause telefonieren“ wurde angeschnitten, konkret die Online Hilfe, bei der Daten an Microsoft und andere Firmen geschickt und ausgewertet werden, um die „Programme zu verbessern“. Wurde als lächerlich eingestuft, und dass nur Standarddinge wie Browser, IP usw. ausgelesen werden, wie „auf jeder Website“. Außerdem erklärt man sich mit Nutzung der Onlinehilfe bereit, dass Daten gesammelt werden dürfen. Wenn man damit nicht einverstanden ist hat man halt keine Hilfe.
Ich könnte jetzt noch eine Weile über Nachteile der Präsentation schreiben, aber ich möchte auch etwas Gutes sagen: Der Vortragsstil war echt gut. Und deshalb bin ich ja hingegangen: Um eine gescheite professionelle Präsentation zu sehen.