Mein MP3 Player ist schon ein paar Jahre alt, und hat daher nur 128MB Speicher. Das ist vom Vergleich her ca. soviel wie auf eine CD passt, vielleicht etwas mehr. Die Speicherkapazität ist aber auch schon der einzige wirkliche Nachteil des Players, war ich doch immer glücklich mit ihm. Vor kurzem verweigerte es jedoch das Aufspielen neuer Lieder. Genauer gesagt wurde im Explorer ein leerer MP3- Ordner angezeigt, obwohl der Player problemlos alles abspielen konnte.
Kein Problem dachte ich mir, gibt es ja neben dem “normalen” Ausschaltknopf auch einen Schieberegler zum Rücksetzen des Spielers. Brachte aber nichts.
Kein Problem dachte ich mir, formatiere ich ihn halt. Also im Explorer mal auf die schnelle auf FAT formatiert, wie es sich gehört. Dann die Ordner, die dadurch gelöscht wurden wieder erstellt, und Lieder überspielt. Freude, das ging ja toll. Nach dem Einschalten des Players dann die Ernüchterung: “Keine Lieder vorhanden”. Und bei der Speicherbelegung wurden 522MB frei angezeigt. Woher kam der zusätzliche Speicher? Nein, da liegt wohl ein Fehler vor.
Kein Problem dachte ich mir, formatiere ich ihn nochmal. Nur diesmal sagt mir Windows, dass es nicht formatiert werden kann. Den genauen Wortlaut habe ich vergessen, sowas versucht man immer zu verdrängen.
Kein Problem dachte ich mir, probiere ich mal FAT32 formatieren aus. Dieselbe Fehlermeldung. Na toll. Das erneute Einschalten brachte auch ein weniger erfreuliches Erlebnis: Er bleibt beim Herstellerlogo hängen. Also nichtmal mehr Radiohören möglich, was ich als Notfallplan vorhatte, bis ich mir einen neuen Player zulegen würde. Habe mich dann auch schon umgesehen, welcher in Frage kommen würde. Doch so schnell gebe ich nicht auf, und schaue mal auf die Herstellerhomepage. Gibts irgendein Tool oder so? – Nein, aber ein Handbuch zum Download. Super, da steht sicher was für solche Situationen drin. Was springt mir als erstes ins Auge nach dem Öffnen von Acrobat Reader? – “Unter keinen Umständen als FAT32 formatieren”. “Scheiße” dachte ich. Würde ich doch nie. Nur so rein interessehalber: Was macht man, wenn man es doch getan hat? Hmm, keine Lösung. Irgendwo lese ich dann was von Firmwarewiederherstellung. Klasse, das mache ich jetzt. Dafür müssen mal die Treiber des MP3 Players installiert werden. Hatte ich natürlich nicht, unter Windows konnte man ihn ja problemlos als Wechseldatenträger einbinden und bespielen, und ich installiere ungern die offiziellen Treiber, da dann meist unnötige Tools installiert werden die mehr nerven als helfen. Aber was blieb mir anderes übrig, als unters Bett zu krabbeln und die Schachtel hervorzukramen. Was sehe ich, als ich sie öffne? – Das Handbuch. Wow, ist mir damals gar nicht aufgefallen, und wurde auch nie durchgelesen, hat ja auch so funktioniert. Angefressen, dass ich mir das Handbuch heruntergeladen habe anstatt in der Kiste nachzuschauen lege ich die beiliegende CD ein und installiere den Treiber. So, was ist zu tun, um die Firmware wiederherzustellen? Nein, Moment, da gibt es ein Formattool, das probiere ich mal aus, wird ja wohl reichen. Ging nicht. Hmm.
Kein Problem dachte ich mir, und startete den Computer neu. Das Windows- Syndrom. Irgendwas geht nicht, also neustarten. Nochmal das Handbuch angeschaut: Zum Firmwarewiederherstellen den Rücksetzschieber auf “Aus”, dann an den Computer anstecken, dann auf “An” schalten, danach das Tool starten, dann 10 Sekunden die Einschalttaste drücken. Ah, doch so leicht. Fast. Kommt doch die Treiberinstallation nochmals. Hmm.
Kein Problem dachte ich mir, und installierte zum 2ten Mal den Treiber. Dann nochmal den Player ausstecken, und die Prozedur ein zweites Mal. Und…es klappt! MP3 Player ist bespielbar und danach abspielbar.
Was lernen wir aus dieser Geschichte? – Manchmal ist es sinnvoll, das Handbuch zu lesen.