Mein wohl erster Blog- Eintrag, der allerdings nur in MS Word eingetragen wurde, da ich damals von Weblogs noch nichts wusste. Habe ich bei einer Zusammenräum- Orgie gefunden, ganz hinten auf der Festplatte, gleich neben den Sicherungskopien links, das blaue Icon hinter den Uraltspielständen von Spielen, die ich mal wieder spielen könnte. Da dachte ich mir, das ist eine Veröffentlichung wert, also:
Dienstagmorgen, ein beschissener Morgen an einem beschissenen Tag. Das habe ich schon in der Früh gemerkt. Müde, ich kann kaum die Augen offen halten und bin verkühlt. Denke mir, nichts kann mich mehr erschüttern.
7:04, Ich steige in den Bus ein, kein Sitzplatz, toll, vor Müdigkeit falle ich schon bald um. Noch vor der nächsten Station bleibt der Bus stehen, Stau. Das habe ich noch gebraucht. Da ruft mich meine Mutter an: “Wo bist denn? – Im Bus, nichtmal eine Station von meiner entfernt. – Im Radio hams durchgegeben, ein Bus hat nen Unfall, nix geht weiter! – Aha, ich sehe selbst dass ich im Stau stecke, danke. Na gut, tschüss! – Tschü… Biep biep biep…” Mein Akku ist im Arsch. Obwohl ich ihn vorgestern voll aufgeladen habe, und er noch immer voll anzeigt. Nach dem Einschalten zeigt mein Handyakku ein Strichlein weniger an, der Akku ist nicht leer, sondern nur hin.
Nach ein paar Minuten dreht der Bus um, fährt uns zur Bahnstation, ein Unfall ist passiert, mehrere Rettungs‑, Feuerwehr- und Polizeiwägen fahren vorbei. “Der nächste Zug fährt um 7:24″ höre ich jemanden sagen.
7:25, Ich sehe einen Zug kommen, juhu, mir ist eh schon so kalt. Er kommt näher, näher, näher, wird nicht langsamer, fährt vorbei. Dasselbe Spiel ein paar Minuten später, dann kommt erst der Zug. Nächste Haltestelle: Die, bei der ich hinaus möchte. Wenigstens ein Gutes hat die Sache, jetzt bin ich schnell dort, kann auf den nächsten Bus warten, in den ich umsteige, der kommt alle 5 Minuten. Es ist 7:40.
7:49, Der Bus kommt endlich, mir friert schon alles ein. Eine Minute vor 8 komme ich in die Schule, nicht mal zu spät, was mich aber eigentlich ärgert. Wenigstens zu spät hätte ich kommen können. Da begrüßen mich schon die ersten: “Ich hab ma dacht, du bist in dem Bus, der nen Unfall hatte! Dachte schon du bist gestorben!” – Danke für das Mitgefühl, aber ich lebe noch.
Am nächsten Tag habe ich eine schöne Verkühlung: Kopfweh, müde, verschnupft, und kann fast nicht reden. Super, in der Zeitung kann ich von dem Unfall lesen. Ein großes Bild und ein bisschen Text. Hätten auch mehr schreiben können dafür dass ich solange in der Kälte stehen durfte. Bilanz: 1 Toter, 2 Schwerverletzte, 7 leicht Verletzte. (Und 1 Verkühlter)